
Inflation, Energiekrise, Verkehrswende
- Aktuelle Studienreihe zur Verbraucherstimmung im Winter
- Fast alle wollen Strom sparen, Zurückhaltung bei Geschenken
- Interesse am „Deutschlandticket“ noch verhalten
- Elektromobilität steht unter Druck: Wo liegen Motive und Barrieren?
Unsicherheit bremst Kauflaune und hat Auswirkungen auf Mobilität
Die Menschen in Deutschland sehen sich im Winter 2022/23 vielen Herausforderungen ausgesetzt: Hohe Preise in Restaurants, Supermärkten und für Energie sowie steigende Zinsen bremsen die Kaufbereitschaft zudem sorgen Ankündigungen von Impulsen für die Verkehrswende für Verunsicherung. Im Rahmen einer Studienreihe beobachten die gsr Unternehmensberatung in Augsburg und die Spezialisten für progressive Marktforschung von MiiOS in Nürnberg die Entwicklung der Verbrauchermeinung. Zunächst wurden im November und Dezember jeweils 1.500 Personen in Deutschland zu aktuellen Themen rund um die Inflation, Energiekrise und Verkehrswende befragt. Diese Vorstudien sollen eine neue, große und bisher einzigartige Betrachtung der Elektrifizierung der Mobilität in 2023 einleiten. Der „Individual E-Mobility Report“ schafft für Entscheider belastbare Sicherheit hinsichtlich der Verbrauchererwartungen. „Der Markt kämpft mehr und mehr mit den Zweifeln der Verbraucher, die durch die wirtschaftliche Unsicherheit noch einmal verstärkt werden“, erklärt Niklas Haupt, CEO von MiiOS, „und mit unserem Studienangebot zeigen wir Handlungsoptionen in Politik, Industrie, Handel und Dienstleistungen auf.“
Verbraucher stellen sich auf eine länger anhaltende Inflation ein – und sparen
Den aktuellen Vorstudien zufolge geht eine deutliche Mehrheit der Menschen davon aus, dass die Inflation noch länger anhalten wird (76 Prozent im November, 74 im Dezember). „Momentan spare ich, wo ich kann“ sagen 61 Prozent im Dezember und geben zu einem großen Teil (46) an, in diesem Jahr bewusst weniger Geld für Geschenke zu Weihnachten als im Vorjahr ausgeben zu wollen. Sehr hoch ist die Sparbereitschaft, wenn es um Energie geht: In beiden Befragungen gaben jeweils rund 87 Prozent an, bewusst Energie (Strom, Heizung, etc.) zu sparen. Über 96 Prozent davon wollen dies über ein verändertes Verhalten, jeder Vierte (auch) durch Investitionen (z.B. verbrauchsarme Geräte, etc.) erreichen. Etwa die Hälfte der Befragten gibt an, den eigenen Energieverbrauch regelmäßig zu beobachten und die Preise zu kennen. Was die Ziele der eigenen Einsparungen angeht, ist das Bild uneinheitlich: etwa ein Drittel möchte bis 10 Prozent, ein weiteres Drittel bis 20 Prozent Energie sparen – jüngere Menschen sind dabei ambitionierter als ältere.
Unsicherheiten und „Deutschlandticket“ mit Auswirkungen auf Automobilmarkt
Die gegenwärtige Lage hat auch Einfluss auf das Verhalten und die Einstellungen, wenn es um Mobilität geht. Das Auto wird dabei von vielen Menschen präferiert: Rund 82 Prozent der Befragten haben mindestens ein Auto und davon nutzen dies rund 80 Prozent. Zum Vergleich: Etwa 70 Prozent der Befragten besitzen ein Fahrrad oder E-Bike und zwei von drei nutzten dieses im Bezugszeitraum. Die Angebote des öffentlichen Nahverkehrs nutzten im gleichen Zeitraum 43 Prozent, im öffentlichen Fernverkehr waren 17 Prozent unterwegs.
Der Automobilmarkt muss sich dennoch auf ein schwieriges Jahr einstellen: So geben 53 Prozent an, weniger mit dem Auto zu fahren und begründen dies mit den hohen Treibstoffpreisen (80), Umweltschonung (52), dem Wunsch, mehr für die Gesundheit tun zu wollen (30) und Arbeiten im Homeoffice (18, Mehrfachnennung möglich).
Im Oktober wurde das „Deutschlandticket“, welches die nationale Nutzung von vielen öffentlichen Verkehrsangeboten zum Monatspreis von 49 Euro verspricht, angekündigt. Das Interesse daran ist bei nun zwei Befragungen dazu stabil verhalten: Etwa 13 Prozent der Befragten geben an, das Angebot sicher annehmen zu wollen, weitere rund 16 Prozent tendieren dazu. Rund ein Drittel möchte das Angebot sicher nicht annehmen. Jüngere sowie Menschen in der Großstadt sind dem Angebot eher zugeneigt. Menschen mit Auto und einem Interesse am Deutschlandticket geben an, weniger mit dem Auto fahren zu wollen!
Inwiefern die aktuellen Einflüsse – insbesondere die Reduzierung der Förderung von E-Fahrzeugen – die Etablierung der Elektromobilität befördern oder hemmen, wird eine dritte Befragung zum Jahresanfang 2023 klären. Gegenwärtig stimmen 12 Prozent der Befragten vollständig zu, dass die zunehmende Elektrifizierung der individuellen Mobilität (also E-Auto, E-Bike, E-Scooter, etc.) sehr wichtig ist – 15 Prozent teilen diese Einschätzung überhaupt nicht.
Die repräsentative Studienreihe – herausgegeben von der gsr Unternehmensberatung in Augsburg und von Miios in Nürnberg – dient als Vorbereitung einer umfassenden Marktforschung zur Elektrifizierung individueller Mobilitätsangebote, welche erstmals 2023 unter Mitwirkung des renommierten Spezialisten für Finanzdienstleistungen auf dem Mobilitätsmarkt, Dr. Peter Renkel, erscheinen wird. „Wir unterstützen viele Anbieter bei den gegenwärtigen Veränderungen von Produkten, Technologien und Dienstleistungen“ erklärt Rainer Strobel, Geschäftsführer von GSR. „Die Unsicherheit der Menschen ist gegenwärtig groß und wir möchten den Akteuren auf dem Markt belastbare Informationen für die anstehenden Entscheidungen bieten.“ Die Absender der Studie sehen mit Blick auf die Bedeutung der Elektrifizierung der individuellen Mobilität für die Erreichung der Klimaziele große Herausforderungen für Politik und Industrie, die Verbraucher mitzunehmen: „Gegenwärtig ist die Diskussion über die Elektrifizierung auf das Auto und die Reichweite bezogen. Es ist aber davon auszugehen, dass es weitere Barrieren gibt – und diese wollen wir mit dem „Individual E-Mobility-Report“ darstellen“, erklärt Niklas Haupt, CEO von MiiOS.
Die Befragungen von 1.500 Personen in Deutschland im Alter von 18 bis 80 Jahren im Rahmen der Studienreihe erfolgten im November und Dezember 2022, eine weitere Befragung ist für Februar 2023 vorgesehen. „Mit dieser Studienreihe schaffen wir eine wichtige Grundlage für den ‚Individual E-Mobility Report 2023‘, welcher eine bisher einzigartige, umfassende Marktbetrachtung für alle Akteure bieten wird. Mit sorgfältigen Erhebungen können wir der gegenwärtigen Unsicherheit etwas entgegensetzen“, ergänzt Dr. Peter Renkel.
Medienpartner der Studie ist die Auto-Bild-Gruppe.